Losgelegt hat der Caritas Trommlerzug 2007 mit dem Spiel auf leeren Blechdosen. Inzwischen ist der integrative Trommlerzug des Caritasverbandes eine feste musikalische Institution.
Das Caritas-Projekts “Orte zum Leben” gründete den Trommlerzug. “Orte zum Leben” kümmert sich um die gesellschaftliche Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen und auch Behinderungen aller Art. Es wird gemeinsam getanzt, Sport getrieben, die Freizeit verbracht oder eben beim Trommlerzug getrommelt. Der Trommlerzug ist gelebte Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen und auch Behinderungen aller Art. Es wird gemeinsam getrommelt.
Tambour Michael Reichenberger ist fast von Anfang an dabei. Sein Bruder macht bei den Trommlern mit und Reichenberger war beim Fanfarenzug der Glonkis musikalischer Leiter. “Erst war ich Co-Chief und übernahm später die Leitung, nachdem Filippo Zerbo berufsbedingt aufhören musste.” Er betreut 18 Musiker im Alter von 19 bis 54 Jahren. Das ist schon eine Herausforderung, denn je nach Tagesform, Ausprägung der Einschränkung und Charakter muss man auf viele Dinge eingehen. Probe ist einmal pro Woche, immer montags.
“Die sind alle total euphorisch”, sagt Michael Reichenberger und muss schmunzeln. “Ich habe mit 99 Prozent eine Probenbeteiligung, von denen alle anderen nur träumen.” Für die Mitglieder sei es das Größte, an einem Umzug teilnehmen zu können. Für ihn sei das Ziel, dass die Musiker mehr Selbstständigkeit erreichen. So habe er mit dem Trommlerzug an der Fastnacht auch den Wirtschaftsbummel angefangen, wie es viele andere Gruppen auch tun. Und es kommt hervorragend bei allen an. Das Repertoire umfasst sieben Stücke. “Ich kann wirklich sagen, dass sich alles zusammen unglaublich positiv auf meine Trommler auswirkt”, erklärt Reichenberger, der berufsbedingt dringend Unterstützung bei der musikalischen Leitung sucht. Kooperationen pflegt der Caritas-Trommlerzug mit dem Fanfarenzug der Narrenzunft Schwenningen, dem Fanfarenzug der Glonki Gilde, den Krawazi Ramblers und seit diesem Jahr den Fazenedle.